EBBES BOOTSWERFT / Nina Rydahl Andersen

Ebbes Badebyggeri war eine Institution in Marstal. Ebbe Andersen erwarb sich den Ruf des Fachmanns für schöne Holzboote, gebaut in höchster handwerklicher Qualität.

Andersens Tochter Nina hat ihrem Vater und dessen Werft nun ein Buch gewidmet. Es beschreibt Ebbe Andersens Lebenswerk, das mit dem Bau von acht Beibooten und Jollen in der Bootsbauerlehre in Praesto begann. Nach dem Wehrdienst siedelte Ebbe - der niedrigeren Immobilienpreise wegen - auf die Insel Aero über und gründete dort im Frühjahr 1974 seine eigene Werft, die er 2013 verkaufte und die 2018 in HCC Badevaerft umfirmiert wurde.

Nach dem Bau erster Jollen und Beiboote lief 1975 die 26 Fuß lange "Hejmdal" bei Ebbes Badebyggeri vom Stapel, der viele weitere Schönheiten aus Holz folgten. Alle Neubauten werden auf ausklappbaren Seiten im Segelriss gezeigt und deren Entstehung beschrieben. Als Baunummer 51 entstand 2015 eine 14-Fuß-Skibsjolle für den Museumshafen Marstal. Die umfangreiche Sanierung des Marstalschoners "Bonavista" hatte da bereits dem Arbeitsleben Ebbe Andersens seinen krönenden Abschluss beschert.

Wie Ebbe Andersen sich selbst sieht? "Ich bin wohl - wie man gemeinhin so sagt - ein bisschen verrückt nach Schiffen. Schön sollen sie sein und ich bin der festen Meinung, dass ein Schiff, wenn es schön ist, auch ein gutes Schiff ist."

Das Buch endet mit Ebbes eigenen Yachten "Thor" und "Undine". Es ist nicht nur die Biographie eines Bootsbauers und seiner Werft. Es liefert auch einen informativen Blick in den (dänischen) Holzbootsbau ganz allgemein. Nina Rydahl Andersen erhielt Unterstützung von einem anderen Meister seines Fachs. Der deutsche Fotograf Kai Greiser war in den 1980er- und 1990er-Jahren regelmäßig in Marstal und dokumentierte die Arbeiten in Ebbes Werft. Sein Archiv war ein wichtiger Beitrag zum Gelingen des Buchs.

Ein würdiges Denkmal für einen großen Bootsbauer.

312 Seiten, zahlreiche farbige Bilder, Text durchgehend Dänisch/Deutsch, Paperback mit Schutzumschlag.